Soziale Medien und Netzwerke werden heute als das nonplusultra verkauft. Wirksame und glaubwürdige Kommunikation beruht aber weiterhin auf dem persönlichen Kontakt - und die zahlreichen elektronischen Hilfsmittel können auch zu Stolpersteinen werden.
Hier eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema:
Welche Auswirkungen haben die sozialen Medien auf die Kommunikation im Allgemeinen?
- „Entmachtung" der traditionellen Medien
- News und aktuelle Bilder kommen oft schneller via facebook, twitter, youtube, etc.
- Redaktionelle Beiträge müssen nicht mit Inseraten gekauft werden.
- Individuen werden zu Akteuren
- Online-Berichte sind oft live (z. B. Attentat von Oslo, Berichte aus der Parlamentssitzung, etc.)
- Gefühle und persönliche Statements sind verfügbar, so dass Personen weniger durch Medien belagert werden.
- Personen sind „Master" ihrer Äusserungen – keine verzerrte Darstellung.
- Aufweichung der traditionellen Grenze der Privatsphäre
- Offenbarung von Persönlichem durch Unbekannte
- Was einmal geschrieben wird, bleibt jahrelang erhalten (Spuren im Netz sind wie ein Tatoo – einmal schön, später schwierig zu entfernen).
- Bei einer Bewerbung kann Publiziertes nachteilig wirken.
- Von den Nutzern werden Profile erstellt (z. B. durch Google).
- Bewusstsein für die Grenzen der Privatsphäre ist oft nicht vorhanden.
- Gefährliche Machtkonstellationen durch Firmenkäufe: Gewisse Anbieter wissen fast alles über den User...
- Verändert die Art der sozialen Kontakte
- meine virtuellen Freunde auf der ganzen Welt – und mein Nachbar?
- meine virtuellen Freunde auf der ganzen Welt – und wenn ich mal echt auf Hilfe angewiesen wäre?
- Aufnahmefähigkeit ist begrenzt: 500 E-Mails pro Tag – was ist wirklich wichtig?
- Reduktion auf SMS und twitter-Formate: Es entstehen oft Missverständnisse und Fehldeutungen.
- Glaubwürdigkeit?
- Sehr schnell kann jemand beschuldigt, können Leute für ein Thema mobilisiert werden (Kravalle in England, Einladung zu einer Party an alle, ...)
- Verlagerungstrends vor allem bei Jungen und Junggebliebenen: vom E-Mail zum SMS, vom E-Mail zu sozialen Netzwerken
- Veränderungen bei den traditionellen Medien
- Kostendruck vs. Qualitätsjournalismus und redaktionelle Unabhängigkeit
- Unlautere Methoden und ihre Grenzen
- Glaubwürdigkeit und Seriosität wird in Frage gestellt
- Prioritäten? Boulevard?
- Veränderung der Lesegewohnheiten und Reduktion der Informationen.